Was sich seit einiger Zeit bereits abgezeichnet hat, ist nun Gewissheit: zum ersten Mal seit 73 Jahren wird das Oktoberfest heuer nicht stattfinden. 2020 steht unter dem Eindruck der Corona-Pandemie und den Maßnahmen zur Eindämmung. So sehr die „Wiesn“ für uns als Verein Münchner Brauereien nicht nur einen festen Termin im Kalender darstellt, sondern eine Herzensangelegenheit ist, verstehen wir diese Entscheidung und tragen sie mit. Ein Oktoberfest ohne Münchner Gastlichkeit und Weltoffenheit, für die dieses Fest wie kein anderes steht, wäre auch für uns nicht vorstellbar. Neben den enormen wirtschaftlichen Auswirkungen für alle Betroffenen, angefangen von der Stadt München über Schausteller und Wiesnwirte, Brauereien und andere Lieferanten aber auch Bedienungen und viele weitere fleißige Helfer, fehlt für uns vor allem auch die emotionale Botschafterrolle dieses Festes auf der ganzen Welt.

Angespannte Lage für Gastronomie

So sehr wir diese Entscheidung und alle Mahnungen zur Vorsicht verstehen, möchten wir doch die Gelegenheit nutzen, um einmal mehr auf die äußerst schwierige Situation in der gesamten Gastronomiebranche hinzuweisen. Die angespannte Lage verschärft sich zunehmend und viele Betriebe stehen vor einer existenziellen Bedrohung. Nicht nur das Oktoberfest wird von größeren und kleineren Gastronomiebetrieben geprägt. Mit hohem persönlichen Einsatz sorgen Wirtinnen und Wirt im ganzen Land für unsere vielfältige gastronomische Kultur, die auf der ganzen Welt bekannt und beliebt ist. Hier muss es dringend Gespräche mit der Politik geben, die zu einem Fahrplan für einen verantwortungsvollen Neustart führen.

Oktoberfestbier trotzdem erhältlich

Auf das Oktoberfestbier muss nicht verzichtet werden: Auch 2020 wird es das Münchner Original geben. Die Brauereien beginnen wie üblich ab Ende Juli damit, das Bier für Gastronomie, Handel und Export einzubrauen, so dass die Münchnerinnen und Münchner und alle Freunde der Wiesn den Spätsommer zumindest mit echtem Münchner Oktoberfestbier genießen können.